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Reziproke Hemmung
Oben wurde bereits beschrieben, dass die Ausgangssignale der Muskelspindeln so verschaltet sind, dass sie eine Kontraktion des Muskels bewirken, in dem sie sich befinden (Dehnungsreflex).
Die Ausgangssignale der Muskelspindeln sorgen auch dafür, dass die Kontraktion des Gegenmuskels gehemmt wird, so dass dieser nicht mehr zu einer Dehnung beitragen kann. Dieser Effekt wird als Reziproke Hemmung) bezeichnet.
Durch die Hemmung der Kontraktion des Antagonisten ist der Agonist leichter zu dehnen.
Der Begriff der Reziproken Hemmung wurde 1906 von Sherrington eingeführt und in seinem Buch The Integrative Action of the Nervous System beschrieben. In Englischer Sprache wird meinstens reciprocal inhibition und manchmal auch "reflexive antagonism" verwendet. Siehe auch Unterschied zwischen Autogener und Reziproker Hemmung und Sherrington's law of reciprocal innervation.
Die Reziproke Hemmung ist eine wichtige Grundlage für die Senkung der Muskelspannung in der Körperarbeit, siehe Beeinflussung der Muskelspannung. Bei der Nutzung der Reziproken Hemmung werden immer ganze Muskelgruppen betrachtet. Über einen zugehörigen Beuger wird Einfluss auf den gewünschten Strecker ausgeübt (oder umgekehrt).
Die reziproken Signale der Muskelspindeln und Golgi-Sehnenorgane lassen sich auch sehr gut für die Vorbereitung athletischer Bewegungen nutzen, z. B. wenn man besonders hoch springen oder weit werfen möchte. Siehe dazu auch
https://www.youtube.com/watch?v=jBCHYKjXq-Y
Merke: Eine starke Erregung der Muskelspindeln (z. B. durch Klopfen, Hacken, Kneten) wirkt auf den Antagonisten (Gegenmuskel zum bearbeiteten Muskel) hemmend und führt dort (meist) zu niedrigerer Muskelspannung!